Ein Fest

Ein Fest
I have the forest in my eyes, but all I see are lonely trees.

Ich gehe hinaus in den lauen Sommerabend. Während die Tür laut hinter mir ins Schloss fällt, dringt der süße Geruch der blühenden Hecke in meine Nase. Irgendwo in der Nähe grillt jemand. An den Häusern brechen sich die letzten Sonnenstrahlen und ein treibender Bass, unterbrochen von Gejohle und Gelächter.

Es zieht mich zur Musik, zu den feiernden Menschen. Sie stehen auf den Straßen, in den Parks, an jeder Ecke ist was los. Die einen liegen sich in den Armen, andere singen, spielen, leben. Ich mische mich unter die Menge, beobachte die Band, die ohne Bühne, aber mit viel Elan – und Verstärkung – ein Cover nach dem anderen spielt. Es ist vertraut, aber neu, ich kann es technisch und kulturtheoretisch schätzen.

Nur Freude habe ich keine.

Ich bin umgeben von Menschen, doch ich fühle mich allein. Ich denke zurück an die Zeit, in der ich dieses Umgebung genossen habe. Die Zeit, in der es Sozialleben gab, das ich zu verstehen glaubte, dessen Regeln ich zumindest grob zu kennen glaubte.

Selbstsicher bewege ich mich durch die Menschen, in einem großen Halbkreis um die Band herum; da, wo ich in die Menge eingedrungen bin, kann ich nicht heraus, nicht so bald. Erst wenn ich an ausreichend vielen Leuten zielsicher wirkend vorbei gegangen bin, kann ich mich ebenso zielsicher wieder aus der Masse entfernen. Ich? Ich war jetzt so lange hier, ich muss mal weiterziehen.

Es gibt noch so viele andere Orte zum Alleinsein.